Die Welt liebt Deutschland

Die Welt liebt Deutschland

Warum in die Ferne schweifen?

Deutschland? Wer will denn sowas? Wer die Frage nach dem diesjährigen Reiseziel mit „Deutschland“ beantwortet, dürfte wohl gemeinhin als bescheuert bezeichnet werden und einige bemitleidenswerte Blicke von Landsmännern und -frauen ernten. Aber eben nur von Landsleuten. Unsere Kollegen aus aller Welt haben unser wunderschönes Fleckchen Erde längst, oder zumindest seit dem Sommermärchen 2006, für sich entdeckt.

Die Motivation, seinen wohlverdienten und so begrenzten Urlaub im eigenen Lande zu verbringen, ist verständlicherweise bei den meisten Deutschen eher gering und wird entweder mit einem beschränkten Horizont oder Budget in Zusammenhang gebracht.

Aber wieso eigentlich?

Deutschland hat alles

Man sollte doch meinen, das auch die Italiener, Spanier und Franzosen gerne über den großen Teich fliegen, um ihre hart erarbeiteten Urlaubstage irgendwo in der Exotik zu verbringen. Tun sie auch. Dennoch ist der Urlaub im eigenen Land offensichtlich viel beliebter als unter uns Deutschen. Selbst in Holland steht die Tour im Wohnwagen zum landeseigenen Strand ganz hoch im Kurs. Viele Amis gar, verlassen die USA ihr Leben lang überhaupt nicht und machen ausschließlich Urlaub im eigenen Land.

Deutschland zählt bei seinen eigenen Landsleuten als langweilig und wenig aufregend.

„Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite“,

wie man so schön sagt! Der Alltag geplagte, urlaubsreife Arbeitnehmer, will immer das, was er im eigenen Land nicht findet, was durchaus verständlich wäre, WENN – und das ist das paradoxe an der Sache – er sein eigenes Land schon längst bereist hätte. Und das haben die meisten Deutschen eben noch nicht.

Die überraschende Erkenntnis folgt, wenn man mal eine Zeit lang in der Welt unterwegs war. Monatelang auf der ständigen Suche nach bedürfnisbefriedigenden Sights und Abenteuern, spektakulärer Natur im fernen Australien oder Asien, da kann den tapferen Backpacker schon einmal der Schlag treffen, wenn der Landeanflug in die eigene Heimat ansteht und sich ihm die unermessliche Schönheit deutscher Natur durch sein ovales kleines Fensterchen offenbart (Titelbild: mein Landeanflug nach Berlin).

KEIN Gras ist grüner als das, saftiger, deutscher grüner Wiesen! Endlose Wälder, Berge und Täler, Flüsse und Seen, langgezogene Sandstrände und 95 Inseln aber auch Skigebiete auf schneebedeckten Gipfeln, jahrtausendealte Kultur und Tradition, 14 Nationalparks und 16 Biosphärenreservate – Deutschland hat alles, was ihr für einen guten Urlaub braucht – und für die Holländer – massenhaft Campingplätze!

Und das Beste: ÜBERALL SPRICHT MAN DEUTSCH!*

Das ist doch unglaublich, oder?

*Ausgenommen Sachsen, Hessen, Bayern

Gerade, wenn man die Weltstadt-Metropolen bereist, fällt auf dass unsere Großstädte im Vergleich nur so strotzen vor massiven, jahrhundertealten Gebäuden und Straßenzügen voller süßer, bunter Häuschen aus längst vergangener Zeit. Deutschland erhält seine Kultur innerhalb der Städte mit größter Sorgfalt und liefert damit insbesondere Besuchern der „Neuen Welt“ aus den USA einen reichen Schatz an Kultur, der dort einfach nicht vorhanden ist. Auch bei den Chinesen, den neuen Reiseweltmeistern, steht „Gölmany“ ganz oben auf dem Plan! Krasse Kontraste zur eigenen Kultur und eine Wirtschaft, die einen gesamten Kontinent am laufen hält, verschafft Deutschland ein hohes Ansehen in den führenden asiatischen Wirtschaftsländern und uns jährlich eine Menge asiatischer Touristen.

Wenn Traveller vom anderen Ende der Welt, ihre Meinung über Deutschland kundtun, höre ich immer besonders gut hin. Besonders hart trifft einen dann die Erkenntnis, dass man über seine eigene Heimat nicht mitreden kann, während Reisende aus aller Welt ausschweifend von der Schönheit Deutschlands berichten.

Wie nehmen Asiaten eigentlich Deutschland war, was denken die Amerikaner über unser Land, wo doch jeder Ami mindestens zu einem Viertel deutscher Abstammung ist. Amerikaner machen außerdem, vor den Chinesen, die größte Zahl an außereuropäischen Urlaubern in Deutschland aus. Und was denken die Südamerikaner über Deutschland, vor allem, wo wir doch den Pokal nächstes Jahr in Brasilien holen.

Das lässt sich zusammenfassen in einem Satz:

Die Welt liebt Deutschland!

Laut einer BBC Umfrage bei knapp 30.000 Menschen aus 27 Ländern belegt Deutschland seit Jahren den Spitzenplatz als beliebtestes Land der Welt!!! Ich mag vor allem den Einstieg in den Welt-online Artikel:

„Ohne Deutschland wäre die Welt ärmer, hässlicher und weniger lebenswert!“

Deutschland ist IN! Deutschland ist COOL! Und genau das, kann ich durch meine Reisen 1000% bestätigen. Wir werden respektiert, geschätzt, bewundert und willkommen geheißen, wo auch immer wie uns als Deutsche bewegen. Selbst bei meinem Stopp in Griechenland, mitten in der Wirtschaftskrise, musste ich feststellen, das die Gastfreundschaft für Deutsche ungebrochen war. Sogar unsere Kanzlerin schmückte die hiesige Tagespressen und Magazinwelt auf allen Titelblättern (es heißt doch es gibt keine schlechte Presse, oder?!).

Deutschland als Reiseland ist beliebter als je zuvor. In meinen Gesprächen mit anderen Backpackern fand jedoch stets eine Stadt immer besondere Erwähnung. Eine Stadt, die im Mittelpunkt deutscher Geschichte steht, eine geballte Menge an kulturreichen Sehenswürdigkeiten liefert und von vielen Reisenden als „wild“ und „aufregend“ bezeichnet wird. Es ist eine Stadt voller Gegensätze,

geordnet und anarchistisch,
sauber und dreckig,
freundlich und rau,
authentisch,
ehrlich,
knallhart,
mit Flair,

und auf einem unterdurchschnittlichen Preisniveau was das Reisen aber auch den Lebensstandard betrifft. Eine gewaltige Partyszene mit abgedrehten Technoparties irgendwo im Untergrund, ein wirrer Mix an Nationalitäten und extrovertierten Lebenskünstlern und eine ausgeprägte Kunstszene.

Eine Aussage von Deutschlandreisenden ist mir jedoch besonders in Erinnerung geblieben. Eine Aussage, über eine City, die ich selbst noch nicht kenne. Ein Satz, der mich selbst als Nichtberliner mit Stolz erfüllt hat und den ich in den letzten 2 Jahren auffällig häufig hörte:

„BERLIN ist das neue NEW YORK!“

Mit Bildern von Beverly Sinukaban und Martina Fink.

 

Weiterlesen macht klug

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6 comments

  1. Ein sehr interessanter Artikel den du da geschrieben hast. Vieles teile ich was du über Deutschland denkst. Besonders in der den letzten 2 Monaten die ich nun in England bin hab ich von vielen Leuten immer wieder gehört, dass sie irgendwann in der nächsten Zeit unbedingt nach Berlin wollen. Für die meisten ist Berlin ein absolutes muss wenn sie nach Deutschland reisen würden.
    Ich frage mich nur warum immer wieder Berlin?. Ich war einige Male in Berlin. Und Berlin ist eine wirklich aufregende Stadt aber das schöne an Deutschland ist gerade im vergleich zu anderen Länden, dass es in Deutschland nicht nur ein Hotspot,Zentrum … gibt. Wir haben keine Megametropolen wie Paris, London oder New York dafür haben wir Berlin, Hamburg, München, Köln … und alle diese Städte sind es Wert gesehen zu werden.
    London ist zwar auch aufregend, bunt und …. aber that’s it. London und das war’s dann in England auch.
    Man stellt leider meist erst fest wie schön etwas Zuhause ist wenn man es nicht zur Verfügung hat.

  2. Ich bin grade zufällig über deinen Blog gestolpert und kann gar nicht mehr aufhören zu stöbern 🙂 Vor allem dieser Artikel gefällt mir sehr gut, schön zu lesen und viele deiner Ansichten teile ich bzw. einige der Erfahrungen habe ich auch schon auf Reisen gemacht. Ich sollte vllt. zukünftig auch mehr deutsche Städte auf meine Reiseliste setzen…ich hab ja noch nichtmal das Schloss Neuschwanstein besucht *schäm* Danke also für die Inspiration!
    viele Grüße,
    Franziska

  3. Dieser Artikel trifft voll ins Schwarze. So viele Reisende zieht es in fremde Länder, weil sie einmal „etwas Anderes“ als ihr tägliches Umfeld sehen wollen.
    Aber in Deutschland gibt es genug Orte und Gegenden, die ihren ganz eigenen Landschaftscharakter und eine ganz eigene Kultur und Lebensweise haben, dass man jedes Jahr neue interessante Regionen erkunden und erleben könnte. Es wird wohl zahlreiche Deutsche geben, die ihr eigenes Heimatland nur wenig kennen.

    • admin

      Definitiv, vor allem da unser Land ja auch nicht wirklich klein ist.

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