Flower Dome & Cloud Forest @ Gardens by the Bay

Flower Dome & Cloud Forest @ Gardens by the Bay

Jetzt wirds bunt. Während die Außenanlage der Gardens by the Bay wohl eher Fotografen in helle Aufregung versetzt, wird das Innere der beiden gewaltigen Gewächshäuser das Herz eines jeden Floristen und Pflanzenliebhaber höher schlagen lassen. Absolut nicht mein Ding, dachte ich mir und überhaupt BLUMEN??? Wie schw**ül …hier im Gewächshaus! Aber wenn ich schon mal hier bin…

und dann sollte ich eines Besseren belehrt werden.

Während Blumen für mich bisher nur dazu dienten, die Makro-Funktion meiner Kamera auszutesten oder meine Einfallslosigkeit am Valentinstag zu vertuschen, erwische ich mich erstmals dabei, stundenlang Blüten tropischer Pflanzenarten zu betrachten und die dazugehörigen Beschreibungen zu studieren (wo soll das nur enden?!). JA, ich habe sogar an einer Blüte gerochen! jemanden dabei beobachten können, wie er an einer Blüte roch. Der Betreffende möchte nicht erkannt werden.

Wie konnte es dazu kommen?

Nun gut. Zunächst einmal zum Organisatorischen. Bitte beachtet beim Besuch der Gärten, dass Euer Köter nicht ins Beet scheisst, Ihr nicht mit dem Mountainbike durchs Blumenfeld pflügt, die seltenen Blumenarten nicht für Euren Muttertagsstrauß zur freien Pflück-Verfügung stehen und ihr Eure Kippe nicht wahllos an der nächsten Palme ausdrückt.

Wenn soweit alles klar ist, kanns auch schon losgehen. (An dieser Stelle war ich wirklich froh, dass wir das alles noch einmal geklärt haben).

Bunt, bunter, Flower Dome

Das gesamte Klima innerhalb des Flower Dome ist darauf ausgerichtet, einen ewig andauernden Frühling zu imitieren. 365 Tage kunterbunter Blühspass und wechselnde Bepflanzung von mediterraner, sowie semi-arider subtropischer Pflanzenwelt im inneren eines völlig surrealen Glasbaus – der absolute Knaller! Passend zur Osterzeit wurde der gesamte Flower Dome zu einer riesigen Osterhasen und –Eier Landschaft umgestaltet, die mich wie zu Hause fühlen lässt – mitten am Äquator.


Gewaltige Kakteen, seltsame Kristallgewächse und kuriose Pflanzenarten, die sich durch ihre verblüffende Ähnlichkeit mit Steinen, vor Fressfeinden tarnen. Die Ausstellung ist tatsächlich auch für Naturbanausen hochinteressant und bietet Planzen und Blumenarten, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Und das Gebäude selbst – völlig mind-blowing. Man bewegt sich nicht durch dicht bepflanzte tropische Natur, sondern durch einen sauber gestalteten botanischen Garten. Immer wieder schaue ich auf, Richtung gewölbter Glaskuppel und muss mir regelmässig vor Augen führen, wo ich mich eigentlich gerade befinde, völlig strange.

Innerhalb des Flower Dome wuseln uniformierte Schulkinder mit bunten Rucksäcken. Ihnen soll mithilfe der Gardens by the Bay die Beziehung zwischen Mensch und Natur nähergebracht werden. Die Vermittlung von Pflanzen-Know how und dem Zusammenhang der Naturgesetze ist neben dem Vorhaben Singapur in eine „Stadt der Gärten“ zu verwandeln, erklärtes Ziel der Regierung.

Wie auch beim Besuch der Supertrees empfehle ich Euch, das Flower Dome Erlebnis auf Euch wirken zu lassen und nicht nur durch den Glasbau zu hetzen, sucht Euch einen Ruhepunkt. Auf einer kleinen Terrasse am linken Ende des Gewächshauses lasse ich mich mit nieder und überblicke das gesamte Innere des Flower Dome für eine Weile. Eine ältere Chinesin hat es sich hier gemütlich gemacht und führt ihre Meditationsübungen durch.


Kalt, kälter, Cloud Forest

Das komplette Kontrastprogramm erwartet mich dann im Cloud Forest. Hier soll ein Nebelwald in tropischen Gebirgsregionen auf einer Höhe von etwa 2000 Metern über dem Meeresspiegel imitiert werden.

Mädels – KALT!!!

Gleich nach Betreten des Cloud Forest schlägt mir die Kälte ins Gesicht und ich werde daran erinnert, dass ich mich in Aircon-City befinde. Ein 35 m hoher Wasserfall erscheint vor meinen Augen und das Spritzwasser des herunterprasselnden Strahls legt sich kalt auf mein Gesicht. Weibliche Besucher fährt die Kälte in alle Glieder, sie quicken erschrocken (I love it) und schmeißen sich alles, was in irgendeiner Weise den Körper wärmen könnte um die Schultern. Der künstliche Felsen ist vertikal mit Bromelien, Farnen, Begonien und diversen weiteren Gewächsen bepflanzt, jedoch lange nicht so bunt und vielfältig, wie die Blütenpracht im Flower Dome.

Ein Walkway führt in 35m Höhe unter dem Glasdach des Cloud Forest um die Felsenspitze herum. Hunderte von Spritzwasserdüsen sind an dem Walkway montiert und setzen plötzlich ein, als ich darüber gehe. Innerhalb von Minuten steht der künstliche Berg im dichten Nebel und bietet eine derbe Atmosphäre.

Achtung: Vorsicht mit Euren Kameras.

Das Ein- und Ausschalten unter Bedingungen hoher Luftfeuchtigkeit kann zum totalen Ausfall führen und ist innerhalb der Garantieleistung nicht abgedeckt!!! Für gut abgedichtete Spiegelreflexcams wohl eher kein Problem. Bei kleineren Digicams jedoch schon.

Singapur wäre nicht Singapur wenn man den Weg bergauf zu Fuß bewältigen müsste. Selbstverständlich führt ein komfortabler Aufzug im Inneren des Berges hinauf zur Spitze. Von dort läuft man dann im Rundweg langsam hinab bis zur Mitte des Hügels, bevor man dann mittels Rolltreppen bis zum Boden zurückgebracht wird.

Besonders gelungen finde ich, dass das ultimative Dschungelerlebnis auch auf den Pissoirs stattfindet. Ganz offiziell in den Dschungel pinkeln, ohne Strafe, inkl. Abspülen, man hat an alles gedacht!

Mir persönlich hat der Flower Dome wesentlich besser gefallen als der Cloud Forest. Bunter, wärmer und vielfältiger, bietet der Flower Dome auch deutlich mehr Möglichkeiten für Freunde der Fotografie.

Fazit: Er mag Blumen. (Ich könnte jetzt noch mit einem Gedicht abschließen, aber das lasse ich jetzt lieber, bevor ein völlig falsches Bild von mir entsteht).

Besuch des Flower Dome und Cloud Forest von Gardens by the Bay

Kostenpunkt: 28,- S$

Wie kommt man hin?
per MRT (0,70 S$). Station Esplanade aussteigen und dann den Schildern folgen (10 Min. zu Fuss).

Next: World Building of the Year – Gardens by the Bay kann noch mehr! -> Morgen gleiche Zeit, gleicher Ort!

Weiterlesen macht klug

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