Heißer Hinterhof-Salsa in Merida

Heißer Hinterhof-Salsa in Merida

Es ist mein zweiter Abend in Merida und ich schlendere durch die Stadt, schaue mir einige Shops an, esse unterwegs etwas. Merida ist wirklich ein angenehmes Städtchen, unser Reiseleiter bescheinigt uns, es sei die schönste Stadt Mexikos (ok, er lebt hier, wahrscheinlich auch noch in einem der Paten-Villen mit Pool und exzessiven Drogenpartys). Als ich mich nachts auf den Heimweg zum Hotel mache, laufe ich durch eine Nebenstrasse. Aus einem Hinterhof kommt laute Musik und ich höre Stimmen, eine Menschenmenge. Ich bin neugierig und werfe einen Blick hinein. Ca. 150 Menschen haben sich hier versammelt, sie quatschen miteinander, kleine Kinder spielen und tollen herum (wir haben nach Mitternacht). Am Ende des Hofs ist eine große Musikanlage aufgebaut. Eine Band spielt lateinamerikanische Songs und dann kommen Tänzerinnen hinzu und legen ein Salsa-Solo aufs Parkett. Direkt vor der Band beginnt sich eine Traube zu bilden, 30 oder 40 Mexikaner tanzen mit.

Einige Kinder laufen zu den Tänzerinnen und werden mit eingebunden. Ich bin etwas perplex, weiß das Ganze nicht recht einzuordnen. Ist das hier privat organisiert oder eine öffentliche Veranstaltung? Niemand stört sich daran, dass ich mich auch hier aufhalte und ich sehe anschließend, wie einige weitere Touristen in den Hof kommen, ihre Digicams zücken und das Spektakel filmen und fotografieren. Also wird es wohl ok sein. Ich muss an die Hinterhof-Salsa-Storys aus Rio denken. Insbesondere vor Karneval üben die Salsa-Schulen für ihre große Show im Karnevalszug in den Hinterhöfen Rios. Ich bin begeistert von der Lebensfreude und Begeisterung, die hier jeder der Einheimischen ausstrahlt. Niemand stört sich an uns Fremden, wir sind willkommen. Wir werden weder komisch angesehen, wie es in Deutschland üblich wäre, noch blöd angequatscht. Vermutlich sieht man in uns ohnehin die bemitleidenswert steifen Gringos. Argh, ich hab Rücken…

 

 

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