Jetzt wird scharf geschossen – Die perfekte Reisecam
Es ist Zeit für einen Artikel, den ich schon länger veröffentlichen wollte. Die Nachfrage nach einem Post über meine Fotoausstattung ist inzwischen so groß, dass ich dem hiermit nachkomme. Nein, das ist NICHT meine Reisecam!
Mich erreichen viele Mails, mit der Frage welche DSLR ich für meine Fotos im Blog verwende. Zunächst einmal ist die Wahrheit glücklicherweise folgende: Gute Fotos macht in der Regel der Fotograf und nicht die Kamera!
Damit will ich nicht sagen, dass ich unwahrscheinlich talentiert bin und deswegen mit jeder Einwegcam brillante Schüsse lande. Sicher ist jedoch, dass ich bei völliger Talentfreiheit auch mit einer 10.000 Euro Kameraausstattung kein vernünftiges Foto schiesse. Im Gegenteil: Gerade, wenn man nicht unwahrscheinlich technikversiert ist (was auf mich definitiv zutrifft), scheint eine standardisierte/vereinfachte Cam definitiv geeigneter, weil ich mit meinen Wurstfingern und unzähligen Einstellmöglichkeiten bei gleichzeitig fehlendem Wissen, einfach nicht so viel versauen kann. Und wer im Automatikmodus um die Welt fotografiert, schleppt schweres Gerät sinnlos durch die Gegend.
Welche Cam also nun für gute Fotos auf Reisen?
Klare Sache: Die Canon Powershot G12
Von Beginn an reise ich mit meiner Canon Powershot G12 um die Welt. Eben keine Spiegelreflex! Dafür aber eine Kamera auf semi-professionellen Niveau, die ich nicht missen möchte. Sie hat die atemberaubendsten Momente meiner Reise bildlich festgehalten, und das in wirklich beeindruckender Qualität.
Ich erachte die G12 als die perfekte Kamera-Lösung für eine Reise dieser Art. In Sachen Preis-Leistung = unschlagbar! Sie erfüllt alle wichtigen Kriterien für Langzeit-Traveller:
- einen robusten Korpus,
- das super praktische Schwenkdisplay für schwierige Aufnahmesituationen,
- eine extrem lange Akkulaufzeit
- und sie macht neben grandiosen Fotos auch sehr gute Full HD Videos
- und das bei einer akzeptablen Größe
Ohne mich zu sehr in technischen Details zu verlieren; der Unterschied zu kleinen Digicams:
- Das sehr lichtstarke Objektiv für tolle Aufnahmen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen,
- ein großer Sensor,
- ein guter 5facher optischer Zoom
- unzählige praktische Aufnahmeprogramme für jede Situation (eben für die Ahnungslosen)
- und der Hammer: trotzdem fast alle Einstellmöglichkeiten einer Spiegelreflex (für die Kenner)
Für mich war die G12 anfangs der perfekte Spagat zwischen Handlichkeit und Fotoqualität. Ohne Schutztasche passt sie in jede Hosentasche, sofern man nicht zur Fraktion der Röhrenjeansträger gehört. Die Cam ist selbst unter Profifotografen anerkannt und wird für ihre Fotoqualität sehr geschätzt. Viele professionellen Fotografen nutzen die Canon Powershot G12 neben ihrer Spiegelreflex als Zweitkamera und das sind Menschen, die sich eher eine Hand abhacken würden, als mit einer ordinären Digicam auch nur ein Foto zu schiessen! Und genau deswegen habe ich sie ausgewählt. Außerdem noch, weil sie in allen Tests Bestnoten kassiert und den 1. Platz innehatte, als ich abreiste. Ich habe es nie bereut. Für Traveller mit schmalem Budget und hohen Fotoansprüchen die 1. Wahl.
Über Onlineshops ist das Gerät zu einem guten Preis erhältlich:
Canon PowerShot G12 Digitalkamera (10 Megapixel, 5-fach opt. Zoom, 7,0 cm (2,8 Zoll) Display, bildstabilisiert ) schwarz*
Auch unter Wasser perfekte Qualität
Ein nicht zu vernachlässigender Punkt in meiner Auswahl war das Unterwasserghäuse für die G12. Mir war es wichtig von Tauchgängen, Schnorchelerlebnissen und allen weiteren Wasseraktivitäten (Jet Ski, Bootsfahrt mit Spritzwasserrisiko, hoher Wellengang, etc.) eine ebenso gute Fotoqualität zu haben, wie an Land. Also war die Verfügbarkeit eines passenden Gehäuses für mich von großer Bedeutung. Ich wollte nicht eine weitere Kamera für Unterwasserfotos mitschleppen. Das Gehäuse hat mich auch in 35 Metern Tiefe nie im Stich gelassen.
Canon WP-DC34 Unterwassergehäuse für Powershot G11/G12
Canon Powershot G15 – Der Nachfolger!
Inzwischen gibt es natürlich bereits ein Nachfolgemodell – die G15! Ich schwöre weiterhin auf die G12, wie auch viele Profi-Fotografen. Das zeigt auch, der niedrigere Preis der G15. Die G12 ist, obwohl 2 Jahre älter, immer noch zu einem höheren Preis erhältlich! Und auch das praktische Schwenkdisplay wurde hier leider nicht mehr verbaut.
Wer trotzdem auf den Nachfolger setzen will, hier der Link zum Onlinepreis:
Canon PowerShot G15 Digitalkamera (12 Megapixel, 5-fach opt. Zoom, 7,6 cm (3 Zoll) LCD-Display, Full-HD, bildstabilisiert) schwarz
Interessant ist, dass sich die G-Serie zu einer wahren Kultkamera entwickelt hat, deren Preis nahezu NICHT fällt! Die Kamera wird auch nach vielen Jahren nicht günstiger! Profi-Fotografen fotografieren heute noch mit Vorgängermodellen, wie der G9 oder G10.
Canon Powershot G1 X – Die Weiterentwicklung!
Und dann gibts da noch die G1 X, auf die alle G-User lange gewartet haben. In der Größe hat sich zur G12 nicht viel verändert. Zumindest nicht äußerlich. Das Innenleben jedoch zeigt einen gewaltigen Unterschied und der liegt im Sensor, der nun qualitativ noch bessere Fotos liefern soll. Das es sich hier um einen Klassenunterschied handelt, zeigt der grafische Sensor-Größenvergleich (und wieder mal kommt´s auf die Größe an, habe ich mir sagen lassen). Während bereits die G12 über einen außergewöhnlich großen Sensor verfügt (immer im Vergleich mit üblichen Digicams) reicht der Sensor der G1 X nahezu an einen APS-C Sensor einer Spiegelreflex heran. Damit dürfte die G1 X auch für Profis die neue erste Wahl als Zweitkamera sein. Wer hohen Wert auf Fotoqualität legt, seine Spiegelreflex jedoch nicht mit auf Reisen nehmen mag und vor allem auf das praktische Schwenkdisplay nicht verzichten möchte, der wird zur G1 X greifen.
Link zur G1 X:
Canon PowerShot G1 X*
Souvenirs sind leider nichts für das tragbare 70l-Appartment auf meinem Buckel. Erinnerungen in Pixelform bedeuten mir ALLES und sind letztendlich das, was mir von der Reise bleibt. Das ist aber mehr als genug, wie ich finde. Es gibt nichts Schöneres als wunderbare Fotos von noch wunderbareren Orten und unvergesslichen Erlebnissen.
Auch wenn ich sehr oft gefragt werde, welche Kamera ich auf meiner Reise verwende und ob ich Empfehlungen geben kann, betone ich nochmals: Ich bin kein Experte auf dem Gebiet! Aber genauso, wie ich weiß, dass eine teure Ausstattung keine grandiosen Fotos garantiert, bin ich davon überzeugt, dass kleine, handliche Digitalkameras für 100,- € äußerst praktisch, aber definitiv nicht die beste Wahl für schöne Fotos sind. Ich habe unterwegs nicht wenige Traveller getroffen, die es bereut haben, sich nicht eine bessere Cam zugelegt zu haben. Wer 10.000 – 25.000,- Lappen für eine Reise hinlegen kann und Wert auf schöne Erinnerungen legt, spart bei der Kamera am falschen Ende.
Ich habe Monate damit verbracht, meine Reiseausstattung zusammen zu stellen, LapTop, Ebook-Reader, Videocam, Fotoapparat, ipod, usw. Von allen Geräten wollte ich absolut überzeugt sein, bevor mich die Ausstattung jahrelang begleiten sollte und ich mich technisch 100%ig darauf verlassen musste. Ich habe hunderte von Angeboten, Vergleichspages und professionellen Technikblogs durchstöbert und kein Saturn oder Media Markt Mitarbeiter war vor mir sicher.
Hier also für jeden, der sich nicht lange mit technischen Details beschäftigen möchte und eine Empfehlung für eine gute reisetaugliche Cam benötigt, der Rat eines reise-erprobten Amateurs, mit einer großen Leidenschaft für Fotografie, 35.000 Fotos und 5 verschliessenen Cams in den letzten 1,5 Jahren:
Mein ultimativer TIPP (Achtung festhalten): Vergesst kleine Digicams!
Für jeden, der einigermaßen fotobegeistert ist, wird dies nicht das Ei des Kolumbus sein:
Es gibt einen trifftigen Grund, warum es Kameras für mehrere 1000 Euros gibt -> Bessere Fotos(?!)
Denkt gar nicht erst an die ganzen praktischen, kleinen Spielzeugcams! Ich garantiere Euch: Ihr werdet es bereuen (immer vorausgesetzt ihr legt Wert auf schöne Fotos, wem das egal ist, egal!). Vielleicht werdet Ihr Euch nicht gleich ärgern, doch spätestens, wenn ihr nach der Reise realisiert, mit welch atemberaubenden Fotos andere Reisende von ihrem zweiwöchigen Pauschalurlaub zurückkehren. Ich hatte das ein oder andere mal beim Blick auf ein Foto eines Reisekollegen dieses Magen verkrampfende eklige „Dawarichdochauchwiesohabichnichtsoeingeilesfoto!“-Gefühl. Und ich sage Euch ganz ehrlich. Ich habe all die Spiegelreflex-Freaks vor meiner Reise auch immer bemitleidet, „Wie kann man nur so bescheuert sein und sich mit so einem riesigen Apparat belasten?!“ Heute weiß ich: Das war leider pure Ignoranz! Denn diese Jungs kommen mit völlig anderen Fotos nach Hause, als wir. Naja, wie auch immer, man lernt dazu.
Wenn ich überhaupt eine Empfehlung für eine ordentliche Hosentaschen-Digicam abgeben kann, dann käme hier sicher die
Canon Powershot S100
infrage. Von der Kleinen stammen alle Pics aus Puerto Rico, St. Maarten, New York und Israel aus diesem Blog (nachdem ich die G12 gecrashed habe) und ich nutze sie, nachdem ich mir die G12 zum zweiten mal angeschafft habe, nun als „Immerdabei-Cam“ für Parties und jede Gelegenheit, bei der ich die größere G12 nicht mitschleppen möchte.
Einen Nachfolger gibt es auch hier bereits, die Canon Powershot S110
Link zur S110*
Canon PowerShot S110 Digitale Kompaktkamera (12,1 Megapixel, 5-fach opt. Zoom, 7,6 cm (3 Zoll) Display, Full HD, HDMI) schwarz
und für die Backpacker-Ladies ganz schick in weiss:
Link zur S110 white*
Canon PowerShot S110 Digitale Kompaktkamera (12,1 Megapixel, 5-fach opt. Zoom, 7,6 cm (3 Zoll) Display, Full HD, HDMI) weiß
Spiegelreflex für anspruchsvolle Einsteiger
Für wahre Fotofreaks bleiben alle vorgenannten Geräte, trotz ihrer offensichtlichen Vorzüge für Reisende, pillepalle. Eine Spiegelreflex muss her. Auch hier gilt: Was nix kost, das ist auch nix. Für wenige Hundert Euro erhält man bereits eine digitale Spiegelreflexkamera. Die Wahrheit ist leider, dass all diese Geräte unter 500 Euro schlechtere Bilder produzieren, als die kleine praktische Canon G12. Für mich steht fest, ich brauch jetzt so ein Ding! Eins das richtig gute Fotos schiesst. Ich verliere mich auch hier nicht in technischen Details (dafür gibt es zahlreiche gute Technik-Blogs). Dennoch will ich Euch an den Ergebnissen meiner Recherchen, Befragung von Profifotografen, ausschweifenden Saturnberatungen und Testurteilen namhafter Ratingagenturen teilhaben lassen. Am Ende meiner Recherchen blieben 2 DSLR übrig, die meinen Ansprüchen genügen sollten:
Link zur Nikon D7000:
Nikon D7000 SLR-Digitalkamera (16 Megapixel, 39 AF-Punkte, LiveView, Full-HD-Video) Kit inkl. AF-S DX 18-105 VR*
oder die Canon 650D.
Link zur 650D:
Canon EOS 650D SLR Digitalkamera (18 Megapixel, 7,6 cm (3 Zoll) Touch-Display, Full HD) Kit inkl. EF-S 18-55 IS II Objektiv schwarz
Die D7000 ist bereits seit 2010 auf dem Markt, macht die qualitativ besseren Fotos und hat eine robustere Bauweise mit aufwendigen Spritzwasserdichtungen (hört sich wichtig an). Die 650D ist aktueller (Juli 2012) und trumpft daher mit neuester Technik in Form eines schwenkbaren Touchdisplays auf. Beide Kameras liegen ohne Objektive unter 800,- € und schiessen Bilder im oberen Amateur- (650D), bzw. semiprofessionellen (D7000) Bereich. Ausführliche Meinungen von erfahrenen Usern lest ihr über oben gepostete Amazon-Links. Ich habe mich letztendlich für die D7000 entschieden.
Whatever. Letztlich können nur ganz persönliche Ansprüche an Fotoqualität, sowie das vorhandene Budget über die Kamera Deiner Wahl entscheiden. In diesem Post sollte jedoch für jeden etwas dabei sein.
Ich hoffe, ich konnte zu ein wenig mehr Verwirrung verhelfen.
Photokina 2012
Um sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Fotowelt zu verschaffen, eignet sich übrigens kein Event mehr, als die Photokina, die letzten Oktober in Köln stattfand. Die weltweit größte Fachmesse für Fotografie. Bei einem kurzen Zwischenstopp in good old Görmany, habe ich dieses Event also mal eben mitgenommen.
185.000 Besucher aus 166 Ländern! So mancher weiß nicht einmal, dass es überhaupt so viele Länder gibt. Ich will meine „schwere“ Canon G12 nicht auf der Messe herumschleppen, was für ein Ballast, also packe ich meine kleine Canon Powershot S100 ein, mit der ich ab Puerto Rico fotografiert habe. Fehler! Vor Ort wird mir dann ganz schnell klar, dass ich mit dem kleinsten „Gerät“ der Messe spazieren laufe! Absoluter Rohralarm auf der Photokina. Zehntausende von Menschen, ein Gewusel, wie in einem Termitenbau, kaum Platz für jeden einzelnen und jeder trägt stolz sein längstes, größtes Objektiv auf der Brust. Unglaublich, was hier abgeht. Ich ernte mitleidige Blicke, als ich mit meiner S100 fotografiere. Als ich den Canon Mitarbeiter bitte, das Artikelfoto (1. Bild) von mir zu schiessen, nuschelt er ein sarkastisches
„Schöne Kamera!“
Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen, so ein kleines Ding ist ganz schön praktisch, doch am Ende ist eben doch immer die Größe entscheidend. Ich liebäugle also mit dem Riesenapparat auf dem Titelfoto, bis mir der freundliche Canon Mensch erklärt, dass es sich hier um eine Videokamera für TV-Produktionen handelt – Kostenpunkt 13.000,- €, ist ja ein wahres Schnäppchen. Auf die Frage, ob Canon nur so billigen Schund am Start hat, zeigt er auf dieses Gerät für lächerliche 25.000,- €. Na also, geht doch!
Canon EOS C300 – heute im Angebot für nur 24,99, 2.499, ach 24.999,-
Canons Photokinastand zieht sich mal eben durch die halbe Halle. Eine Horde von Menschen tummelt sich um die Präsentationstische. Die Nr. 1 am Canon-Stand: Die EOS-1D C für läppische 12.000,- €. Sehr cooles Design, ein Objektiv wie ein Weltraumteleskop, macht richtig Eindruck das Ding.
*Affilliate-Links
Alex
Danke, Dennis. Toller Artikel! 🙂
Oli
Ich habe nun auch eine Canon EOS. Ich habe mich letztlich für eine Spiegelreflexkamera entschieden, weil ich unbedingt mit Ultraweitwinkelobjektiven fotografieren wollte. (Hab ein Sigma 10 – 20 mm, f3,5 und finde das einfach grandios). Aber die modernen Bridge Cameras wie der Power Shot finde ich zum Reisen eigentlich die bessere Alternative. Ich würde mir die Lumix-Reihe einmal anschauen, denn deren Leica-Objektive sind schlicht der Hammer! Momentan haben die einen 24-Fach-Zoom und einen gewaltigen Makro-Bereich. Bei meiner alten Lumix-Kamera konnte ich Objekte wie Insekten oder so schon aus etwa 1 cm Distanz ablichten. Mit den Objektiven, die ich für meine Spiegelreflex habe, geht das nicht.
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Stefan T
Super Bericht und erst jetzt durch Zufall über ein Bild bei Reisefotografie entdeckt.
Auch ich fotografiere mega gerne, setze aktuell aber die Nikon P7700 ein.
Suche seither eine gute Nachfolgerin und habe aktuell die Canon G1x MarkII getestet. http://www.smartcamnews.eu/canon-g1x-mark-ii-semiprofi-kompakt-kamera/
Auch die Sony RX100mIII konnte ich testen deren Bericht folgt als bald.
Jedoch auch die Panasonic LX100 juckt mich.
Hängst du immer noch an Canon fest oder findest du andere Kompakte im HighEnd Bereich auch gut.
Lg Steve