Miami… Welcome to the Wild Wild East

Miami… Welcome to the Wild Wild East


Miami Beach! Was sich hier abspielt ist schon ziemlich speziell. Wenn man an Miami denkt, fallen einem knallbunte Neonreklamen-Häuschen ein, Sonne, Sommer, Strand, Miami Vice, geile hüpfende Pornokarren mit Chromefelgen, goldkettenbehangene Mothafucka “, die mit Maschinengewehren aus dem Chevi ganze Straßenzüge lahmlegen,

…huch…Realität zu 100% getroffen.

Der Anteil US-Amerikaner schrumpft hier auf ein Minimum. Ein Spaziergang über den Ocean Drive, gleicht an vielen Tagen, einem Walk durch Cuba oder Kolumbien. Dann findet sich kein einziger Weißer an der Strandpromenade. Nur einen Sprung von Lateinamerika und der Karibik entfernt, wird Miami bevölkert von Einwanderern, die sich die Stadt längst zu eigen gemacht haben und ihr einen Hauch von karibischem Flair geben.


Die Amtssprache ist hier bereits Spanisch! Wer englisch spricht ist Ausländer, wer nicht mit verspiegelter Sonnenbrille ins Bett geht, ein erbärmlicher Looser und die mexikanischen Burritos werden im Sprechgesang bestellt.


Von diversen Rooftop-Bars, die für den normalen Pöbel nicht zugänglich sind, genießt man eine herrliche Aussicht über South-Beach. Hier braucht man für jeden Toilettengang einen VIP-Ausweis.

Auch der ein oder andere Celebrity lässt sich hier blicken, ich treffe z.B. Herbert Hofer, eine der erfolgreichsten österreichischen Exporte in die USA, in den 80er Jahren Top-Star mit 80 Filmen (insbesondere Rollen in Bud Spencer und Terence Hill Filmen).


Bizarre Szenen, die ich zunächst für Aufnahmen für das nächste Puff Daddy Video halten würde, spielen sich hier am Ocean Drive ab. Lamborghinis, die am Straßenrand parken. Gangsta-rapper-mäßige Typen mit 585er-Gold im Gebiss sitzen relaxed auf Kofferraum und Motorhauben und talken mit dunkelhäutigen Chicks, die wie zufällig während des Strandpromenadenflanierens einen kleinen Stopp an der Millionenkutsche einlegen. In einer Stadt wie Miami kann man sich solche Edelkarossen auch mal eben als Mietauto gönnen, um auf dem Ocean Drive richtig auf die Kacke zu hauen.

Zum jährlich stattfindenden Memorial Day strömen Tausende aus ganz Amerika nach Miami und bringen den Ocean Drive in den Ausnahmezustand. Dann findet hier auch mal die ein oder andere gepflegte Schießerei statt und Miami steht Kopf. Die Einwohner nutzen diesen Tag gerne für einen Kurzurlaub…irgendwo weit weit weg.

Miami strahlt, alles ist bunter, bigger, pimp und Pastellfarben sind trumpf. Eine Achtel Pizza Stück sprengt selbst den lächerlichen italienischen nullachtfünfzehn Pizzakarton, der Lamborghini ist Volkswagen Nr. 1…

…und die Durchschnittsfrau von Welt trägt hier mehr Silikon durch die Straßen, als eine komplette Kautschukplantage an Latex-Milchsaft pro Jahr produzieren kann. Logische Konsequenz ist, dass selbst die Schaufensterpuppen Miamis als Sonderanfertigung mit Doppel J Möpsen vom Band rollen. Der hippe Miami-Boy von Welt trägt seinen gestählten Astralkörper derweil in der goldenen Schwimmhose zum Strand, man gönnt sich ja sonst nichts.

South Beach als Strandlocation an sich, würde ich der Kategorie „durchschnittlich“ zuordnen wollen. Kein Strand, den man gesehen haben muss. Durchaus weißer Sand, farbengewaltiges Wasser, die Kulisse ist da. Jedoch hat der Spot keinen besonderen Flair oder Erholungswert. Ein paar süße Strandhütten und Rettungsschwimmer-Buden bieten gute Fotomotive, Farben satt an jeder Ecke.

Dennoch…es ist sehr touristisch, der Strand viel zu tief und breit, Hochhäuser im Rücken, ziemlich windig und zumindest zu meiner Reisezeit im März noch viel zu kaltes Wasser, welches vermutlich auch zur Hochsaison keinen cm wärmer wird (also nichts für Warmduscher). Bahnbrechendste (und für viele Reisende erstaunliche) Erkenntnis: Die Farbe des Meeres lässt keine Rückschlüsse auf die Wassertemperatur zu oder wie die Geissens sagen würden:

„Mensch dat is ja total kalt hier, wie ätzend is dat denn.“

„Ja versteh ich auch nit, dabei ist dat Wasser doch so verdammt türkise.“

Weiterlesen macht klug

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9 comments

  1. Der weiße Sand, das türkisene Wasser und dazu der blaue Himmel mit diesen genialen Wolken, das sieht schon verdammt toll aus. Wenn ich aber daran denke, dass bei der Mietwagenabholung darauf hingewiesen wurde, dass wir uns auf keinen Fall mit anderen Verkehrsteilnehmern anlegen sollen, weil hier praktisch jeder eine Waffe hat… nicht so meins.

    • Jonny

      Hey Silvia,

      richtig. Sehr sehr unangenehm. Das war übrigens auch in Israel so. Für die Waffengesetze in Deutschland können wir nur dankbar sein.

      LG
      Jonny

  2. Heyhey,

    die Bilder sehen (mal wieder) toll aus!
    Hast du vllt. einen Übernachtungstipp?! 🙂

    LG
    Manuela

  3. admin

    Extrem nah zum Strand und eigentlich ein Hotel ist das The Tropics Hotel. Hat auch Dorm Rooms. Die sind aber nicht der Hit. Wenigstens die Größe stimmt.

    Ganz schrecklich ist das South Beach Hostel! Sowohl von der Küche, als auch dem Personal und dem Publikum.

    Top: Miami Beach International Hostel -> dort war ich zwar nicht, aber ein Kumpel! Dort geht der Bär ab! Events, wilde Parties, kostenlose Walking Touren, Life Shows, Swimming Pool und mit 87% Zufriedenheit auf Hostelseiten wohl auch von der Ausstattung in Ordnung.

  4. Merci 🙂
    Werde ich mir das Tropics und das Miami Beach mal genauer ansehen!

    LG
    Manuela

  5. Hey,

    einfach tolle Bilder aus Miami und den anderen Teilen der USA…wie gerne wäre ich jetzt auch dort 🙂 Alleine die klassischen Autos versprühen schon das amerikanische Flair mit dem lockeren Lifestyle.

    Viele Grüße,
    Alex

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