Polynesische Schönheit auf Papier

Polynesische Schönheit auf Papier

Mit jedem neuen Land eine neue, interessante Währung auf abgegriffenen, ausgelutschten Scheinen, die harte Zeiten hinter sich gebracht haben. So ist der Zustand des Geldes auch ein Zeichen für den Reichtum des jeweiligen Landes. In ärmeren asiatischen Ländern vor allem, würde ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die Einwohner das Papier nicht auch zu anderen praktischen Zwecken verwenden. In Indonesien, auf den Philippinen, China und Singapur ist es nach wie vor weit verbreitet, sich nach erfolgreichem Geschäft, den Allerwertesten mit der Hand abzuwischen oder mit einem Wasserstrahl zu säubern. Da kommt so ein abgegriffener Geldschein schon mal wie gerufen, oder? Anders kann ich mir den Zustand so mancher Scheine nicht erklären.

Das erklärt übrigens den Brauch, einem Indonesier niemals die Linke Hand hinzuhalten und noch viel wichtiger, NIEMALS die linke Hand eines Indonesiers zum Gruß zu schütteln. Das könnte a) bedeuten, dass er Euch ziemlich Sch**** findet und b) dass er sich selbiger an Euch entledigen möchte. Die Linke Hand gilt in der indonesischen Kultur als dreckig. Beschissen dreckig um es klar zu sagen!

Wie auch immer, fällt mir eben wegen dem allgemein schlechten Zustand der Geldscheine in vielen Ländern immer wieder besonders angenehm auf, wenn sie auffällig gut erhalten oder besonders schön gestaltet sind. Das definitiv sauberste Geld, das stets wie frisch gedruckt daherkommend, gibt es in Singapur. Hier kann man schnell den Eindruck kriegen, dass jeder Geldautomat die Druckerpresse direkt hinter dem Ausgabeschacht installiert hat. Sie fühlen sich auch besonders wertig und glatt an. Einst gab mir ein Taxifahrer versehentlich einen abgegriffenen Schein und entschuldigte sich tausendfach dafür, als er es bemerkte. Sofort tauschte er den Schein gegen einen wie gewohnt frisch gedruckten.

In Kambodscha wird einem gar die Einreise verweigert, wenn man sein Visum nicht mit US-Dollarnoten zahlt, die wie frisch gedruckt daherkommen. Abgegriffene Scheine, werden nicht akzeptiert. Wenn man dann allerdings die Kambodscha eigene Währung in den Händen hält…da wären wir wieder beim Thema Toilette.

Die schönsten Scheine jedoch fallen mir zweifelsohne auf Tahiti in die Hände. Der Zentrale Pazische Franc. Auch wenn man schon mal ein wenig durcheinander kommen kann, wenn man nicht überall einen passenden Währungsrechner parat hat. Gerade hatte man noch 50 Euro in der Hand, plötzlich bekommt man 5000 Franc ausgehändigt, die eigentlich nur 50 Euro wert sind, einfach 2 Nullen mehr dran, obwohl es ja auch eigentlich gar keinen Franc mehr gibt und die Polynesischen Inseln zu Frankreich gehören, also doch wieder Euro, nein Franc, nur halt Zentral Pazifisch, wer soll da noch durchblicken. Also auf Nummer sicher gehen und vor der Einreise schon mal mit der neuen Währung bekannt machen, hat noch nie geschadet. Ich treffe hier und da immer wieder auf währungsgeschädigte Backpacker, die gleich nach der Landung vom ersten Taxifahrer übers Ohr gehauen werden, weil die vielen neuen Nullen zu großer Verwirrung führten.

Nichtsdestotrotz, die Tahiti Moneten sind einfach wahre Kunstwerke. Polynesische Schönheiten mit Blumen im Haar oder aufwendigen Blumenkränzen und bunte Motive, die die Geschichte der Inseln erzählen. Die Haptik der Scheine ist ebenfalls anders, fühlt sich an wie….Papier. Wirkt alt und ist dennoch neu. Fühlt sich gut an. Ist nur leider aufgrund der astronomischen Preise auf Französisch Polynesien schwer am Mann zu halten die Kohle und schneller ausgegeben, als einem lieb ist.

Wie auch immer, sehr ansehenswert. Die Franzosen hatten ihre Finger im Spiel und haben in der Gestaltung ganze Arbeit geleistet.

Weiterlesen macht klug

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2 comments

  1. Claudia

    Regelrechte kleine Kunstwerke…da ist man mehr mit dem Betrachten der Scheine beschäftigt als sie für ihren eigentlichen Zweck zu verwenden 🙂

  2. Diese Geldscheine sind wirklcih wahre Kunstwerke. Wenn ich die so sehe, kommen mir wunderbare Gedanken, wie ich daraus ein Gemälde entwerfen kann oder eine kleine Wandcollage (die dann aber sehr teuer wäre). In einem Bilderrahmen gepackt bringen die sicher in jede Küche etwas exotisches Flair hinein und erinnern an Piraten- und Schmugglerfilme.