Tauchen am Great Barrier Reef Australien

 

Da war doch noch eine klitzegroße Kleinigkeit über die ich schreiben wollte. Great Barrier Reef Australien– Das größte, tollste und überhaupt koralligste Riff dieser Erde, von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt UND eines der sieben Weltwunder – auch das noch.

Das Great Barrier Reef Australien – auf jeder Bucketlist ganz weit oben.

Vermutlich wurde nichts anderes jemals von der gesamten Menschheit als schützenswerter erklärt, als dieses Riff, auch wenn der Großteil der besagten Menschheit selbst niemals vor Ort war. Doch hier sind sich alle einig. Great Barrier Reef – das kann was! Alles tot da unten, hört man derweil munkeln, also wozu schützen? Davon möchte ich mich gerne selbst überzeugen und absolviere eigens für das Great Barrier Reef Australien erfolgreich meine Tauchlizenz. Dies jedoch bereits einige Monate zuvor in Thailand, weil günstiger! Den Tauchkurs beschreibe ich bis ins Salzwasser schluckende Detail genau hier!

Zur Planung der Reise Deines Lebens, gehört die ultimative Bucketlist der Dinge, die man auf keinen Fall versäumen möchte. Wer Australien streift und nicht an Wasserallergie leidet, wird das Great Barrier Reef wohl nicht unberücksichtigt lassen. So auch ich, also nichts wie hin. Mein Tauchgang am Great Barrier Reef zählt von Anfang an, seit der Planung meiner Weltreise zu den TOP 5 Meilensteinen auf meiner Route.

 

 

 

 

GREAT BARRIER REEEF, aber welches Riff?

GREAT Barrier Reef – allein der Name schraubt meine Erwartungen ins Unermessliche. Ein überdimensionales 350.000 qkm Riff, das sogar vom Weltall aus erkennbar ist – das muss ja gut werden.

Zunächst erkundige ich mich einige Tage vorher bei mehreren Anbietern vor Ort nach dem günstigsten Cruise, das solltet ihr definitiv auch tun, denn die Preise variieren gewaltig. Ich will keinesfalls zuviel investieren, mein Geldtopf schrumpft schneller als erwartet. 150,- $ lautet der Kampfpreis einiger Anbieter für den günstigsten Cruise. Zunächst bin ich überzeugt, dass ich diesen buchen werde, wieso mehr bezahlen? Bis ich von einigen australischen Tauchprofis näher aufgeklärt werde. Man lehrt mich eine grundlegende Weisheit des Qualitätsmanagements:

„Buddy, you get what you pay for!“

Und dieses Prinzip lässt sich auch aufs Tauchen anwenden. 150 $ Trips beinhalten Tauchgänge am innen liegenden Riff, wie mir der freundliche Aussie meines Vertrauens erklärt. Die Innenriffe müssen nicht zwingend schlecht sein, könnten bei erfahrenen Tauchern jedoch zu einiger Enttäuschung führen. Korallen könnten farbloser und die Fischwelt weniger reich sein.

Outer Reef ist the place to be! Dort ist noch alles in Butter und aufgrund der Nähe zum offenen Meer, ist auch mit wesentlich besserer Sicht zu rechnen, da sich dort weniger Sedimente im Wasser ablagern. Leuchtet mir ein.

Kriterien für die Auswahl des Tauchreviers sind also:

  • Fischwelt
  • Sichtweite
  • Korallenwelt

Alle 3 Bewertungskriterien sprechen bei so gut wie allen Tauchrevieren für das AUSSENRIFF!

Der Preis für einen Tauchgang im Aussenriff beträgt dann auch knapp das Doppelte, nämlich 250,- $. Mit einem der neuesten Kutter, die der Laden zu bieten hat, geht es dann raus Richtung Riff. Leckeres Essen, freie Getränke und gleich 3 Tauchgänge an den beiden attraktivsten Außenriffen die das Great Barrier Reef Australien zu bieten hat, inklusive.

Cam, unendlich vielen SD-Karten und mein Canon G12 Unterwassergehäuse verstaue ich sicher im wasserdichten Tauchsack (den ihr für solche Trips unbedingt haben müsst) und geniesse die 1 stündige Fahrt übers Meer.

Die Bootsfahrt verläuft ruhig. In Erwartung der ersten gigantischen Pics, die ich von unwahrscheinlich türkis-grün schimmerndem Ozean und mir quasi ins Objektiv springenden, bunten Korallen schießen werde, gehe ich ans Oberdeck, als das Boot zum ersten Tauchgang aufruft und DA!!!! Ja wo denn???

Nichts! Ein wenig enttäuscht schaue ich aufs Meer und realisiere, dass all die traumhaften Fotos, die man sich zuvor sehnsüchtig ergoogelt hatte, aus Fliegern geschossen wurden. Die Sicht vom Tauchboot ist ernüchternd. Umso mehr freue ich mich auf den ersten Tauchgang. Schließlich bin ich für die UNTERwasserwelt ans andere Ende der Welt geflogen, ÜBERwasser kann ja jeder.

Zunächst geht es runter auf 15 Meter Tiefe, wo wir durch erste Korallenriffe tauchen, wo ein paar kleinere tropische Fischarten unseren Weg kreuzen und wir von unten in einen Höhleneingang tauchen, dessen Verlauf bis hoch unter die Wasseroberfläche reicht. Ein bizarres Bild in einer unwirklichen Atmosphäre, grelles Licht strahlt von oben durch den Höhleneingang und weist uns den Weg. Tausende von Luftblasen, die aus unseren Atemgeräten strömen, gleiten wie in Zeitlupe durch die dunkle Höhle, der Wasseroberfläche entgegen.

Der Boden ist geradezu von Korallen überzogen. Wie ein Teppich legen sich skurril verdrehte Korallenformen, die kleinen knochigen Armen ähneln, über den Meeresboden und bedecken den sandigen Grund. Anders als beim Tauchgang in Koh Tao in Thailand, wo wir von Korallenpark zu Korallenpark getaucht sind.

Der 2. Tauchgang geht auf 25 Meter und der dritte auf über 30 Meter Tiefe. Ich bin froh in Koh Tao, den Advanced Diver absolviert zu haben. Der Open Water Kurs berechtigt leider nicht zu Tauchgängen in 30 Metern Tiefe und ein Open Water Tauchgang in 12 Metern Tiefe möchte ich mal als „netten Schnorchelausflug mit 20 Kilo Sauerstoffflasche auf dem Buckel“ bezeichnen. Es bestätigt sich auch hier, dass die Fischwelt direkt unter der Wasseroberfläche nicht weniger spektakulär ist, als in 12 Metern Tiefe. Deswegen empfehle ich euch, UNBEDINGT den Advanced Diver zu absolvieren, der Euch dazu berechtigt, auf über 30 Meter abzutauchen und eine Artenvielfalt zu erforschen, die euch in 12 Metern Tiefe nicht geboten wird. In größerer Tiefe werden dann auch die Fischarten deutlich größer, die Sicht verbessert sich dramatisch und die Korallen werden farbenfroher…in Thailand ganz drastisch, hier am Great Barrier Reef zumindest ein wenig. Die See scheint heute ein wenig rauh zu sein.

Wir treffen auf gigantische Riesenmuscheln, die den Anschein erwecken, sie könnten einen menschlichen Körper im Nu verspeisen, auf großmäulige Fische, die mich mit neugierigen Blicken und offen stehendem Mund anstarren und deren Neugierde mir ebenso groß scheint, wie meine eigene. Hier verweilen wir einige Minuten und starren uns gegenseitig an bevor wir weiterziehen. Leider begegnen wir weder Haien, noch Mantas und kaum weiteren größeren Fischarten oder bunten Fischschwärmen, also erfreue ich mich an den üppigen Korallenteppichen, die ein wenig farbenfroher sein könnten.


Vergleich mit anderen Tauchrevieren in Asien und der Südsee

Die Tauchspots auf Koh Tao in Thailand, Cebu auf den Philippinen und Gili Trawangan in Indonesien boten eine buntere Korallenwelt und wesentlich größere Fischarten, sowie gigantische Schildkröten und bunte tropische Fischschwärme. Das Great Barrier Reef Australien beeindruckt mehr durch seine bloße Größe und Weite.

Auf den Perhentian Islands in Malaysia, kam man bereits beim Schnorcheln problemlos rudelweise mit Riffhaien und bis zu 1,5m großen Riesenschildkröten in Kontakt. Das gleiche gilt, für Schnorcheltrips auf Bora Bora und den Cook Islands, Riffhaie, Zitronnenhaie, Barracudas, Schildkröten, Giantmuscheln und Mantarochen en masse. Einfach die Brille in der flachen Lagune unter Wasser halten und man befindet sich in einer wunderschön, bunten Unterwasserwelt. Guckst Du hier!

Hier ein Eindruck von Koh Taos Unterwasserwelt auf 15 – 25 Metern. Und wirklich krasse FARBEN bietet die Unterwasserwelt auf den Cook Islands bereits bei einem bloßen Schnorcheltrip in Aitutaki. Ein wahrer Farbenflash auf nur 1 bis 3 Metern Tiefe.

Das Great Barrier Reef Australien gilt als das größte Riff der Welt. Das Gebiet verfügt über unzählige Tauchspots auf einer riesigen Fläche. Fischwelt und Korallen haben mich in Thailand und auf den Cook Islands etwas mehr überzeugt. Nichtsdestotrotz war es ein toller Trip, mit drei wunderbaren Tauchgängen und einem hochprofessionellen Anbieter (daran kann es dann schon mal in Thailand, Malaysia oder Indonesien hapern). Hier war alles Tip Top!

Weiterlesen macht klug

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17 comments

  1. Anna

    Hallo Jonny,

    wieder ein super Eintrag von Dir. Es macht einfach so viel Spaß Deinen Blog zu lesen, dass ich gar nicht anders kann und für Dich voten muss. 🙂
    Auch meine Freunde werden es tun. Du musst einfach gewinnen.

    Liebe Grüße aus Aachen
    Anna

    • Jonny

      Anna ich danke Dir und hoffe, Du hast viele Freunde 😀

      • Anna

        Ich hoffe es auch! Hihi!
        Das kriegen wir schon hin. 🙂

  2. chiara

    Nachdem wir so schön geclickt haben kriegen wir denn auch irgendwann mal einen Bericht über „Sicherung von Wertsachen / Pacsafe“ wie versprochen? 🙂

    • Jonny

      Habe ich doch bereits eingeleitet 🙂 kommt definitiv!

  3. Genial, Genial, Genial!

    Anders kann man diesen Artikel nicht beschreiben, auch wenn nicht sehr viele Worte gefallen sind – Bilder sagen einfach mehr als Worte, jetzt habe ich wieder diese schöne Gefühl von Fernweh in mir.

    Solltest Du mal Interesse an einem Gastartikel haben – würde ich mich sehr freuen von Dir zu hören

    Beste Grüße, der Urlaubsguru

  4. Michi

    Super Bericht und tolle Pics, danke dafür aus dem grauen Deutschland!

    Zum Thema Farbenpracht rate ich Dir das nächste mal eine Tauchlampe mitzunehmen um viel mehr und schönere Farben zu sehen. Das Problem ist ja, je tiefer Du tauchen musst um Korallen zu sehen, desto mehr des Farbspektrums vom Licht ist durch das Wasser ausgefiltert. Rot ist als erstes weg usw. Daher ist es kein Wunder, dass die Korallen auf 1-3 Meter viel toller aussehen als die in 30 Meter Tiefe. Mitgebrachtes Farbspektrum aus der Lampe ist da Gold wert.

    Das heißt natürlich nicht, dass die Riffe in Thailand etc. nicht trotzdem schöner sind. Aber um die Erfahrung maximal zu genießen ist ein bisschen geliehenes Equipment schon hilfreich 😉

    Viele Grüße,
    Michi

  5. Hey Jonny,
    cooler Bericht über das Great Barrier Reef, das Tauchen und das problem mit der Erwartungshaltung. Das habe ich mittlerweile auch immer wieder – das Erwartungshaltungsproblem. Wenn ich von „dem tollsten Strand“ rede und mir dann neue Ziele ansehe (ich bin jetzt echt gespannt auf die Cooks…, Was ist mit Fidji?, Warst Du eigentlich schon mal auf den Malediven? Auch zum tauchen? – Fragen über Fragen…).
    Auch beim Tauchen geht es mir so: Ist es unter Wasser so viel schlechter geworden, oder trügt mich meine Erinnerung? Tauchen in der Karibik ist „anders“ als Bspw. in Ägypten oder Malediven… Divers Paradise steht vielleicht doch für (auf Deutsch) divers…?
    Ich versuche, meine Erwartungshaltung – durch andere oder mich selbst verursacht – nicht mehr so hoch zu schrauben um damit dann doch noch ein positives Erlebnis zu haben.
    Ausserdem die Sichtweise: Etwas neues zu sehen, heißt nicht unbedingt (wie in good ol´germany) auf der Suche nach größer, besser, schöner zu sein…
    Jedenfalls vielen Dank für Deinen Blog, er wird mir Orientierung sein.
    Ich denke glaueb ich in vielen Dingen sehr ähnlich!
    Beste Grüße und weiterhin schönes Reisen… 😉

    • admin

      Danke für das teilen Deiner Gedanken Holger. Auf die Malediven fliege ich bald und werde entsprechend berichten. Bis dahin, auch Dir weiterhin schönes Reisen 😉

  6. Max

    Herrlich. Nachdem wir in den letzten Urlauben immer wieder nur schnorcheln waren und jetzt das Bedürfnis nach mehr kommt, sind die Bilder vom GBR genau das richtige um im Winter den Gedanken zu fixieren durchzustarten. Herrlich und beneidenswert 😉 Alles Gute und hoffentlich bis bald unter Wasser. Max, von http://www.urlaubsdealer.com