Helfen, aber richtig!

Helfen, aber richtig!

Im Nachgang zu meinem Artikel über die Armut und Müllkinder von Kambodscha habe ich einiges an Mails und Kommentaren erhalten, in denen ihr sowohl Eure Anteilnahme auch aber Eure Machtlosigkeit zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.

Tja was kann man tun…?!?!Sicher kann man dem ein oder anderen bettelnden Kind Süßigkeiten oder kleines Geld zustecken, wobei ich zweites für den eindeutig falschen Weg halte, da es die Kinder in ihrer von den Eltern in die Wiege gelegten Bettlerei bestätigt und womöglich von der Notwendigkeit die Schule zu besuchen und einen Beruf zu erlernen abhält.

Die einfachste und effektivste Methode ist jedoch zweifelsohne die Geldspende. Nur, dass man den Einsatz der Geldmittel besser den Profis überlässt – Spendenorganisationen.

Alleine das Wort bereitet mir Magenschmerzen, sollen doch laut Statistiken 20% der Einnahmen (und das auch nur bei seriösen Organisationen) alleine für Verwaltung und Organisation des Gesamtapparates „Spendenorganisation“ drauf gehen. Mitarbeiter müssen beschäftigt werden, es wird Werbung betrieben, laufende Kosten für Mieten und Strom müssen gedeckt werden, usw. usw.

Wer sicher wissen möchte, wie viel % der Spende wirklich bei den Bedürftigen ankommt, kann beim Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen, dem dzi, unter www.dzi.de die Spendenorganisation seiner Wahl heraussuchen und die Daten prüfen.

Wer gar möchte, dass 100% seiner Spende dort ankommt, wo es am dringendsten benötigt wird, für den habe ich einen ganz besonderen Tipp.

visions for children, ist eine Stiftung, ins Leben gerufen von Jörg Löhr, der es sich zum Ziel gemacht hat, eine Hilfsorganisation zu gründen, deren Verwaltungsarbeiten komplett ehrenamtlich von Mitarbeitern seines Unternehmens übernommen werden. Es werden keine zusätzlichen Mitarbeiter für die Stiftung beschäftigt und es wird keine kostenintensive Werbung betrieben.

Bei visions for children übernimmt man die Patenschaft für Kinder in Krisengebieten. Hierfür hat man in laufenden Projekten sinnvollerweise das ärmste Land dieser Erde gewählt – Burundi in Afrika. In erster Linie geht es darum, den Kindern neben der Ernährungs-  und Gesundsheitsversorgung, langfristig eine gesicherte Zukunft zu bieten und das geht am besten über eine Schulausbildung.

visions for children verpflichtet sich und versichert, das JEDER gespendete Euro als Hilfe bei den Kindern ankommt!

Mit einer Patenschaft von nur 10,- € im Monat kann damit die Ernährung, Gesundheitsvorsorge und Schulausbildung eines Kindes für einen ganzen Monat sichergestellt werden. Andere Organisationen bieten eine Hilfe unter 30,- € monatlich gar nicht erst an, weil der erwähnte Kostenapparat bewältigt werden muss.

Aufwendige, monatliche, herzzerreißende Briefe seines ganz persönlichen afrikanischen Kindes, zur Aufbesserung des eigenen Egos, können hierbei nicht erwartet werden, denn auch das kostet Geld und hilft im Grunde nicht wirklich jemandem.

visions for children konnte auch die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern in Not e.V.“ von ihrer Arbeit überzeugen und somit am RTL-Spendenmarathon teilnehmen. Katja Burkhard (RTL) ist hierfür im Nov. 2010 mit einem Kamerateam nach Burundi gereist, um den Zuschauern zu Hause ein Bild der schwierigen Situation des vom Bürgerkrieg gezeichneten Burundi, zu vermitteln.

10 Euro – Vor 10 Jahren hättet ihr noch auf 4 Schachteln Kippen verzichten müssen. Das wirklich aller beste an der Sache ist, dass ihr aufgrund des gestiegenen Preisniveaus heute nur noch auf knapp eine Schachtel verzichten müsst, um einem Kind in Afrika die Ernährung zu sichern und eine Schulausbildung zu ermöglichen. Und dann die nicht gerauchten Kippen auch noch von der Steuer absetzen und dem Finanzamt ein Schnippchen schlagen, das ist doch wie Weihnachten oder?! Einfach die angeforderte Spendenquittung am Jahresende mit der Steuererklärung einreichen, so bekommt man (einfach ausgedrückt) sogar noch einen Teil der Spende vom Finanzamt zurück.

Ich selbst habe bei visions for children bereits vor Jahren eine Patenschaft übernommen. Musste ich meine eigenen laufenden Kosten, aufgrund der Weltreise, bis auf ein Minimum runterfahren und alle laufenden Aufwendungen für Versicherungen, Abos & Co. stoppen, so gab es sicher nie einen Zweifel daran, dass die Zahlung an die Stiftung definitiv aufrecht erhalten wird.

Hier gibt’s das Patenschaftsformular, das ihr einfach nur ausgefüllt an die angegebene Anschrift senden müsst.

Thats it!

Und hier lest Ihr alles über die Stiftung und ihre Projekte:

visions for children

In Armut und Angst lebenden Kindern Hoffnung und Perspektive zu geben, das ist das erklärte Ziel der »visions for children«-Stiftung.

Die Stiftung hat sich der Idee verpflichtet, Kindern in Krisengebieten eine gute Schulbildung, grundlegende Gesundheitsversorgung sowie gesunde Ernährung zu ermöglichen.

Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, UNICEF; sind weltweit rund 600 Millionen Kinder von Hunger und Krankheit bedroht. Fast neun Millionen Kinder sterben jährlich vor ihrem fünften Geburtstag. Etwa 150 Millionen der Kinder unter fünf Jahren weltweit leiden unter Mangelernährung und rund 101 Millionen haben derzeit keine Chance zur Schule zu gehen. Täglich sterben über 5.000 Kinder, da sauberes Trinkwasser und ausreichende sanitäre Bedingungen fehlen.

Hinter diesen erschütternden Zahlen verbergen sich traurige Schicksale. Können wir da zusehen? Nein! Das Leid von Kindern geht uns alle an, denn sie sind unsere Zukunft und brauchen unsere Hilfe sowie Schutz.

Um bedürftigen Kindern und Jugendlichen eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und Erhöhung ihrer Zukunftschancen geben zu können, gründete Jörg Löhr 2003 »visions for children«. Der Zweck der heutigen Stiftung ist das Streben nach positiver Veränderung der sozialen Situation von Kindern und Jugendlichen durch geeignete Maßnahmen und Aktivitäten.

Unser aktuelles Projekt ist der Bau einer Schule mit landwirtschaftlichem Zentrum in Burundi. Der Bürgerkrieg hat in Burundi tiefe Spuren hinterlassen. Die Menschen in der Gemeinde Kivoga an der tansanischen Grenze haben durch die Kriegsgeschehnisse alles verloren. Schulen oder Ausbildungsstätten in erreichbarer Nähe gibt es so gut wie nicht mehr. Beschäftigungslosigkeit und Jugendkriminalität sind die Folge. Daher ist der Bau von Schulen ein ganz wichtiger Schritt um die Zukunftschancen der Kinder zu verbessern.

Zudem sollen ein Internat sowie die Schulhalle mitfinanziert werden. Diese Halle, an die zudem eine Küche und das entsprechende Lager angegliedert sein werden, soll hauptsächlich als Speisesaal von den Kindern genutzt werden können. Weiterhin steht die Schulhalle auch für gemeinsame kulturelle Aktivitäten, wie zum Beispiel von den Kindern einstudierte Aufführungen, zur Verfügung, damit sich nach den massiven Unruhen auch das soziale Netz wieder neu entwickeln kann.

Hilfe zur Selbsthilfe soll die geplante Ausbildungsstätte mit Schwerpunkt „Landwirtschaft“ bewirken. Die jungen Auszubildenden sollen hier lernen, die eigenständige Versorgung der Gemeinde zu unterstützen und die direkte Nahrungsmittelsicherung, die in der Region immer noch prekär ist, zu sichern. Wenn die selbständige Versorgung der Menschen gesichert ist, widmen wir uns neuen Projekten.

Vielen Dank!

 

Weiterlesen macht klug

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9 comments

  1. Sylvia

    Hi Dennis, gute Sache !!!

    du schreibst, das man nur auf 1-2 packungen kippen verzichten müsste, um den kindern dort zu helfen….
    ich sammel seit 3 jahren schulgeld für 2 kinder in kenia. dieses geld bringe ich persönlich zur schule, falls ich vor ort bin, oder überweise es direkt auf das konto der schule, wobei ich die überweisungsgebühren zahle und NICHT vom gesammelten geld abziehe.
    letztes jahr hatte ich einen aushang in einer dir bekannten firma 😉 das, wenn jeder Mitarbeiter nur 50 cent (!!!!!) geben würde sogar 3-4 kinder 1 jahr die schule besuchen könnten.
    rate, wieviel zusammen gekommen ist……………0 euro
    schade, sehr,sehr schade….

  2. Super Artikel!
    Ich denke mal dass wen man wirklich will und man seine Finanzen super im Griff hat, kann man weit mehr als 10€ Spenden! Die Spende sollte gleich am Monatsanfang weg gehen. Dann fällt’s einem nicht mal auf, dass etwas fehlt. Und wen man etwas fuchsig ist und man knapp bei Kasse ist, weill man ja „sooooo viel Spenden muss“, dann kann man auch einen Urlaub für 370€ schaffen! Oder 2 Schachtel Zigaretten weniger im Monat 😉 Man muss richtige Prioritäten setzen!!!Gehört zum Mensch sein dazu.

    Aber dan sind da einige Organisationen die wirklich kurios mit den Spendengeldern umgehen. Da haben wir z.B. von der Organisation, über die wir ein Patenkind laufen haben, letztes Jahr, vom Vorstand ein schreiben bekommen mit den Sinn gemäßen Worten:
    Sehr geehrte(r) Lehn
    Es tut uns sehr leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass in den letzten Jahren mehrere Millionen €uronen in dubiose Aktiengeschäfte geflossen sind. Der Chef höchstpersönlich hat Ihre Spendengelder veruntreut!…Daraufhin wurde er gleich aus der Organisation geschmissen…

    Na super!!!Viele Jahre im Glauben einem armen Kind in Brasilien Geld gespendet und womöglich hat es keinen einzigen Real gesehen…

    Aber „visions for children“ ist wohl eine gute Alternatieve!!!

    Vielen Dank für den Tipp! 😉

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  5. Hi,
    danke für den Blogpost. Ja, ich stecke auch immer im Dilemma: Bettelnden Kindern Geld geben? Oder ihnen etwas abkaufen? …
    Es ist ein ziemlich heftiges Thema, mit dem man / frau auf Reisen wieder und wieder konfrontiert wird – wenn man nicht völlig blind und taub ist.Vor einiger Zeit war z.B. im GEO ein Beitrag über „diese Moral auf Reisen“. Ergebnis: Klare Regeln gibt es nicht. Richtig/ Falsch muss jeder von Situation zu Situation selbst entscheiden.
    Spenden an Organisationen, denen man/ frau vertraut, ist aber in jedem Fall gut.

    Zu Sylvias Kommentar: Erstmal danke für dein Engagement. Einfach weitermachen, nicht aufgeben – stattdessen Mut sammeln beim Lesen dieses Interviews, das ich vor einiger Zeit gemacht habe. http://littlemissitchyfeet.com/2011/06/07/1-schule-in-10-wochen-das-education-togo-projekt/
    (Education Togo macht übrigens auch weiter, mehr dazu unter http://educationtogo.org/)

    lg Doris

  6. Stefan in Thailand

    Hallo Johnny,

    bin zufällig über diesen alten Post gestolpert. Aber der verliert ja nicht an Aktualität. Und ist wichtig.

    Merkwürdig finde ich, dass du bei einem Post mit den Tags Thailand, Kambodscha, usw. afrikanische Kinder zeigst. Es ist doch gerade die Verbundenheit mit einem Land, in dem man saugerne Urlaub macht und wunderbare Zeiten erlebt hat, die dazu führt, dass man genau in dem Land etwas Gutes tun will.

    So bin ich mittlerweile auch als Volunteer in einem Waisenheim in Nordthailand gelandet. Und mein Tipp ist, kleine Einrichtungen zu unterstützen, die man sich am besten selbst anschaut. Klar, das ist ein bisschen mehr Aufwand. Lohnt sich aber. Ich kann BAAN DOI hundertprozentig empfehlen wegen der europäischen Leitung, der Transparenz und der Power der Vision. http://www.baandoi.org

    Herzliche Grüße aus Mae Sai, der nördlichsten Stadt Thailands
    Stefan