Der neumodische, eingedeutschte Begriff des sogenannten „Life Hacking“ macht gerade die Runde im world-wide-web. Bei LIFE HACKS handelt es sich um richtig coole Tricks und Kniffe, die dir den Alltag vereinfachen.
Insbesondere zum Thema Reisen gibt es einige Life Hacks, die selbst den Vielreisenden unter uns ganz sicher ein Aha-Erlebnis entlocken werden. Hier die 10 besten, von denen ich 8 auch selber anwende. Wenn ihr weitere kennt, nutzt gerne die Kommentarfunktion.
Die 10 besten LIFE HACKS für Reisende
- Ladekabel vor Kabelbruch schützen
Mit einer Kugelschreiberspirale könnt ihr empfindlichen Ladekabel vor Kabelbruch schützen (Titelfoto). Wer viel reist oder seine Ladekabel oft zusammenrollt, weiß wovon ich spreche. Durchschnittliche Lebensdauer (zumindest bei mir): 1 Jahr und das Kabel bricht grundsätzlich am Übergang vom Kabel zum Endstück, wo das Ladekabel fast immer starker Biegung ausgesetzt ist. Besonders ärgerlich wird ein Kabelbruch beim MacBook Netzteil, das mit 79,- € zu Buche schlägt (hab´ gerade wieder eins bestellen müssen). Ein nahezu kostenloses Stück Draht aus deinem Kugelschreiber schafft Abhilfe. Beim Anbringen ist etwas Geschicklichkeit erforderlich: Ziehe den Draht an einem Ende ein wenig auseinander und „wickle“ (nicht eindrehen) den Draht um das Kabel.
- Mit eingerolltem Gürtel den Hemdkragen fixieren
Ich hasse ja Bügeln wie die Pest. Ich wünschte, ich hätte diesen Trick gekannt, als ich noch oft geschäftlich reisen musste. Ein eingerollter Gürtel, innerhalb des Hemdkragens platziert, sorgt für eine stabile Fixierung des Kragens, vor allem in der Kragenhöhe. Der Kragen wird dann nicht mehr durch aufliegendes Gewicht zusammengedrückt und aus der Form gebracht!
- Eine ganze Sitzreihe im Flieger buchen
Einer der genialsten Life Hacks für Reisende überhaupt, gerade für großgewachsene Menschen, die grundsätzlich mit den Knien bis zum Anschlag in den Sitz gepresst reisen (was bei mir nicht der Fall ist, wie man sieht) oder um vorprogrammierte Rückenschmerzen auf Langstreckenflügen vorzubeugen. Wenn ihr zu zweit reist, bucht ihr am besten einen Fensterplatz und einen Sitz am Gang in der gleichen Sitzreihe. Ihr habt dann eine reale Chance, dass der Mittelsitz frei bleibt, sodass ihr die gesamte Sitzreihe in Beschlag nehmen könnt, um es euch „richtig gemütlich“ zu machen. Wenn euch doch ein Einzelreisender den Plan durchkreuzt, dann handelt es sich vermutlich um einen verdammten Backpacker. Frag ihn freundlich, ob ihr Sitze tauschen könnt, damit ihr wieder zusammensitzt, er wird nichts dagegen haben. In 50% der Fälle jedoch, vor allem, wenn der Flieger nicht komplett ausgebucht ist, funktioniert die Strategie.
- 3 Pack Hacks, die dein Rucksackvolumen verdoppeln
Ob du nun gerne leicht reist und nur eine kleine Tasche mitnehmen möchtest oder immer zu viel einpackst und mehr Platz im 200 Liter Koffer benötigst, das Rollen der Kleidung hat sich unter Reisenden längst als eine der Packmethoden bewährt, die am meisten Platz spart. Um etwas Extravolumen herauszuholen, lohnt es sich außerdem, den Hohlraum in Schuhen, z.B. mit Socken, zu füllen (von der verbreiteten Empfehlung auch meine Unterwäsche dort hineinzustopfen, halte ich aus Hygienegründen nicht sehr viel, aber das ist wohl Geschmackssache).
Eine weitere Methode platzsparend zu packen, ist die bewährte Ziploc-Gefrierbeutel-Packmethode. Presse die gesamte Luft aus dem Beutel, nachdem du deine Klamotten darin verstaut hast. So lassen sich einige cm im begrenzten Koffer oder Rucksack gut machen.
- Bankgebühren für Geldabhebung im Ausland zurückfordern
Wer für das Geld abheben im Ausland noch Bankgebühren zahlst, hat offensichtlich „den Knall nicht gehört“. Längst bieten diverse Anbieter komplett kostenlose Kreditkarten an, mit denen auch beim Geld abheben an ausländischen Automaten keinerlei Gebühren anfallen. Wer seiner Bank trotzdem treu bleiben möchte, legt sich eine Zweitkarte eines dieser Institute an – nur fürs Reisen. Was viele Reisende nicht bemerken: In manchen Ländern werden trotzdem Gebühren von der lokalen Bank erhoben, dafür trifft allerdings dein Bankinstitut keine Schuld. Schicke deiner Bank eine eMail und fordere sie auf, die Gebühren zu erstatten. Ich weiß nicht, ob dies bei jeder Bank funktioniert, meine zumindest, erstattet entstandene Gebühren ohne Murren.
- Elektronische Geräte am Fernseher laden
Wenn du mal dein Ladegerät zu Hause vergessen habt oder du willst aus Platzgründen darauf verzichten, pack einfach nur das Verbindungskabel mit dem USB-Endstück ein. Du kannst dein iPhone, iPad, iPod und andere Geräte easy über den USB-Eingang eines Fernsehers laden. In Hotels sowieso und selbst in Hostels gibt es inzwischen moderne Fernsehgeräte mit USB-Steckplatz, zumindest in den Gemeinschaftsräumen.
- Werde zum Starbucks Hero mit einer Mehrfachsteckdosenleiste
Wenn du eher introvertiert bist und dir immer die richtigen Worte zur Kontaktaufnahme mit anderen Reisenden fehlt, habe ich hier einen goldenen Life Hack für dich. WIFI gibt es überall, nur an Steckdosen mangelt es in jedem Starbucks oder Coffee Bean weltweit – „Wer zuerst kommt malt zuerst.“ Und so sieht man regelmäßig verzweifelnd suchende Blicke von Backpackern, die dringend ihr Phone oder LapTop laden müssen. Du blockierst allerdings die einzige oder eine der wenigen Steckdosen im Café (am besten an einer strategisch günstigen Stellen, wo auch noch ein Sitzplatz neben dir frei bleibt). Wenn sich dir jemand steckdosensuchend nähert, pack ganz cool deine 10er Steckdosenleiste aus und biete einen Steckplatz zum Laden an. Erstaunte Blicke und ein lockeres Gespräch sind dir sicher! Darüber hinaus bietet sich die Mehrfachsteckerleiste natürlich auch an, wenn du selbst wie ein wandelnder Elektronikladen um die Welt reist und grundsätzlich 5-6 Geräte gleichzeitig laden musst WinkmitdemZaunpfahl.
- Speedfalte dein T-Shirt
Dieser absolut abgefahrener Trick dein T-Shirt blitzschnell zu falten, wird selbst deine Mutter ins Staunen versetzen. Mit drei Griffen legt sich das T-shirt dabei quasi selbst zusammen. Einfach mal bei youtube eingeben.
- Wasser- und Sandschutz für dein iPhone
Es gibt Ziploc-Beutel, die exakt die Größe eines iPhones haben. Am Strand, im sintflutartigen Tropenregen oder bei anderen ungemütlichen äußeren Umständen, erhält dein iPhone so den optimalen Schutz. Das Beste: Du kannst das Gerät trotzdem verwenden und den Touchscreen bedienen. Wenn du wirklich gute Ziplock-Beutel hast, kannst du dein iPhone sogar als Unterwasserkamera benutzen, aber das möchte ich an dieser Stelle nicht ausdrücklich empfehlen, es sei denn, du kannst die Wasserdichtheit der Beutel vorher mit dem Handy eines (sehr guten!) Freundes testen.
- Wasserloses Zähne putzen
Eine ziemlich witzige Idee, von der ich selber gerade zum ersten mal höre. Ok, ich gebe zu, dies mag nicht die erfrischendste Art der Zahnreinigung sein, aber es gibt Situationen und Länder, in denen das Wasser aus der Leitung nicht genießbar ist oder du einfach während einer Trekking Tour zwischendurch eine „Erfrischung“ brauchst. Trockne hierfür ein paar Drops Zahnpasta über einige Tage aus. Bedecke sie dann mit Backpulver und packe sie in einen Ziplock-Beutel. Mit den getrockneten Zahnpastadrops kannst du nun easy und ohne Wasser und Zahnbürste unterwegs deine Zähne zumindest oberflächlich reinigen und musst nicht bis zur nächsten Unterkunft warten. Meine Drops trocknen gerade und ich werde euch dieses Wochenende über Facebook berichten, ob dieser LIFE HACK Humbug ist oder an Genialität nicht zu übertreffen ist.