Ich packe meinen Rucksack – Die Ziploc-Gefriebeutel-Methode

Ich packe meinen Rucksack – Die Ziploc-Gefriebeutel-Methode

Wie packe ich möglichst platzsparend meinen Rucksack?! Was muss unbedingt mit, was wäre nice to have und was ist absolut unnötig auf meiner Reise? Ein Thema, das bei der Planung zunächst weniger Kopfschmerzen bereitet, im Gegenteil, Rucksackpackplanung macht großen Spaß. Bis irgendwann das ganze Gepäck ausgebreitet neben dem Rucksack liegt und Du Dir die berechtigte Frage stellst:

„WIE um alles in der Welt kriege ich den ganzen Kram DA rein?!“

Es gibt so einige Theorien über effektive und platzsparende Packmethoden für Rucksäcke, ich habe vieles ausprobiert, möchte Euch aber heute hier beschreiben, mit welcher Methode ich gestartet bin:

Die Ziploc-Gefrierbeutel-Methode

Alles was ihr dafür braucht, sind Frischhaltebeutel mit Ziploc-Verschluss. Ich habe diese hier verwendet. Sie sind hochbelastbar und haben einen Doppel-Ziploc-Verschluss.
Wenn man seinen Rucksack packt, bilden sich gerade zwischen den Klamotten eine Menge Lücken, die sinnvoll gestopft werden wollen. Für gewöhnlich finden hier dann Socken und Unterwäsche ihren Platz. Die Lücken können mit der Ziploc-Gefrierbeutel-Methode (ein herrliches Wort) im Vorfeld vermieden werden, sodass am Ende keine kleinen Lücken, sondern ein großer Gap zur Verfügung steht, der gefüllt werden kann.

Ihr könnt die Klamotten im Grunde falten, rollen und drehen, wie ihr wollt, man kriegt die Millimeter breiten Lücken zwischen dem Stoff kaum vermieden. Deswegen solltet ihr die Klamotten

1. Schön Plattbügeln

Und zwar nicht nur im ausgebreiteten Zustand, sondern auch im zusammengefalteten. Die Sachen müssen natürlich exakt in der Größe der Tüte zusammengefaltet werden. Und dann nochmal drüber bügeln. So presst ihr jede Lücke aus den Klamotten und manche kommen sogar dadurch erstmals in den Genuss gebügelter Klamotten – grandios.

2. Ab in die Tüte

Nun wird das Kleidungsstück in die Tüte gefriemelt und je besser der Platz in der Tüte ausgenutzt wird, umso besser ist der Platz später im Rucksack genutzt. Der Zipverschluss wird nun verschlossen, sodass nur noch 1 cm offen bleibt.

3. Luft herauspressen

Und jetzt wird all die Luft von hinten nach vorne aus der Öffnung herausgepresst und anschließend der letzte cm geschlossen.

Ich bin mit einem 70l Lowe Alpine Rucksack unterwegs.

Die Vorteile

Ob diese Methode mehr Platz im Rucksack schafft als das Rollen oder einfache Falten oder andere Methoden, darüber lässt sich sicher diskutieren. Ich hatte den Eindruck, das sei definitiv der Fall. Davon überzeugt, mit dieser Methode zu starten, haben mich jedoch all die weiteren Vorteile:

  1. Ich habe eine Menge Plastiktüten mit Zip-Verschluss dabei, die ich während des Transport auch gleich sinnvoll genutzt habe.
  2. Die Klamotten sind geschützt vor Feuchtigkeit von außen, auslaufenden Flüssigkeiten im Rucksack, Schmutz und Gerüchen.
  3. Sie fallen nicht in sich zusammen, sondern bleiben steif und fest innerhalb der Tüten.
  4. Sie können auf diese Art praktischer im Rucksack hin und her bewegt werden, ohne die Form zu verlieren.
  5. Sie bekommen weniger Falten (die fetten Bügelfalten vom zusammenpressen müssen an dieser Stelle zwangsläufig hingenommen werden.)

Ich möchte mal unterstellen, dass ein Backpacker kein Reisebügeleisen im Rucksack mit sich trägt. Unterwegs lässt sich die Methode also schlecht kontinuierlich bis zum Ende verfolgen. Meiner Erfahrung nach dauert es jedoch einige Zeit, bis man alle Klamotten einmal ausgepackt und getragen hat, vor allem, wenn man in heißen Ländern 90% der Zeit in Badeshorts und Flip Flops unterwegs ist. Aber auch ohne Bügeleisen, lässt sich die Kleidung mittels der Plastiktüten, durch das Herauspressen der Luft, flacher und schützender verstauen.

Also, einfach mal ausprobieren, ihr habt nichts zu verlieren, nur mehr Platz im Rucksack zu gewinnen. Und das Ganze funktioniert natürlich auch im Koffer.

 

 

Weiterlesen macht klug

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14 comments

  1. Cooler Tipp, höre ich zum ersten Mal! Ist ja das gleiche Prinzip, wie bei den Vakuum-Beuteln, die es in den 90ern beim Teleshopping zu kaufen gab. Da hat man die Luft nach dem Befüllen durch eine Öffnung mit dem Staubsauger rausgesaugt. 🙂

    Wenns Dir recht ist, nehme ich Deinen Tipp in meine Liste mit Handgepäcktipps für das Easyjet Handgepäck. Selbstverständlich mit Referenzlink zu Deinem Artikel! 😉

    Grüße,
    André

    • admin

      Hi André,

      danke! Klar, kannst Du gerne machen!
      Handgepäck…interessantes Thema übrigens für einen Blog 😉

      Cheers
      Jonny

    • Interessanter Tipp, die Amazon-Bewertungen hören sich gut an. Lohnt sich bei einem Preis von 30 Euro aber auch nur, wenn man oft oder lange unterwegs ist. Ansonsten greift man wohl besser auf die Gefrierbeutel zurück 😉

  2. chiara

    „Handgepäck…interessantes Thema übrigens für einen Blog ;)“
    Aber erst wenn der Artikel über Deine Erfahrungen in Sachen Sicherheitsvorkehrungen (Pacsafe etc.) fertig ist. 🙂

    • admin

      Arrrgh, Danke für den Wink mit dem Zaunpfahl Chiara. Wenn Du den Artikel jemals hier liest, dann ist er gewiss nur für Dich persönlich geschrieben worden 😉

  3. Eine tolle Idee, finde ich. Man hat zwar zuerst einmal etwas Mehraufwand und die Beutelgröße muss natürlich zum Rucksack passen, sonst gibts Hohlräume.
    Beim Rollen entstehen sicherlich größere Lücken.
    Aber wenn man etwas sucht, fällt das Zusammengelegte nicht auseinander und ist man mal einige Tage bei Regen unterwegs, bleiben die Sachen trotzdem Trocken.

    • admin

      Ja, ein wenig Disziplin gehört wohl dazu, um die Methode für eine Weile durchzuhalten.

  4. Pingback: Die 20 nützlichsten Dinge auf einer Weltreise

  5. Christoph

    Ich habe deinen Artikel jetzt zweimal gelesen, bin mir aber immer noch nicht sicher, ob du die Beutel tatsächlich mit einem Bügeleisen bügelst. Funktioniert das nur mit ausgeschaltetem Bügeleisen oder halten die Gefrierbeutel die niedrigste Temperatur-Stufe aus? Ich habe das hier im Vergleich ( http://knitterfrei-buegeln.de/reisebuegeleisen/vergleich/ ) erwähnte Severin BA 3234 (nein das geht natürlich nicht mit auf die Backpacking Reise). Es hat zwar eine stufenlose Temperatureinstellung, ich will mir aber die Bügelsohle nicht mit Plastik verkleben.

    • Jonny

      Nein nein bloss nicht 😉
      ich meinte natürlich dass die Klamotten gebügelt werden BEVOR sie in die Tüte kommen!